Überholte Verhaltensregeln für eine gesunde Wirbelsäule
Die guten alten Tipps für alle Lebenslagen sind dem Wandel unterworfen, gerade im Gesundheitsbereich. Neue Erkenntnisse bringen neue Handlungsempfehlungen mit sich, und so gilt nicht mehr alles für die Enkel, woran die Großeltern noch glaubten. Um den Rücken gesund zu halten, wird zum Beispiel einem aktiven Lebensstil inzwischen eine viel größere Bedeutung zugemessen als früher.
Dynamisch sitzen tut gut
Wohl jeder kennt das aus seiner Kindheit die Aufforderungen: „Sitz still! Halt dich gerade!“ Gut, dass kaum ein Kind dazu in der Lage war, sie strikt zu befolgen. Denn damit hätte es seinem Rücken mehr geschadet als genutzt. Viele Menschen verbinden eine aufrechte Haltung mit einer gesunden Wirbelsäule. Doch dauerhaftes Sitzen mit angespannter Rückenmuskulatur belastet sowohl Bandscheiben als auch Muskeln. Wer viel sitzen muss sollte sich einen dynamischen Stuhl anschaffen und möglichst oft die Position wechseln, um in Bewegung zu bleiben und Spannungen zu vermeiden. Es ist auch erlaubt, sich einfach mal in den Stuhl zu lümmeln – zumindest aus der Sicht der Wirbelsäule.
Bewegung ist besser als Schonung
Sich bei Schmerzen zu schonen ist ein natürlicher Impuls. Man sollte es damit aber nicht übertreiben. Auf dem Sofa darauf zu warten, dass Rückenschmerzen vergehen ist ein vergebliches Unterfangen. Betroffene sollten sich so viel wie möglich bewegen. Abhängig von den individuellen Möglichkeiten, bieten sich beispielsweise Gymnastik, Schwimmen oder auch Spaziergänge an. Solche Aktivitäten stärken die Muskulatur und schonen gleichzeitig die Gelenke. Durch Be- und Entlastung der Bandscheiben findet ein Flüssigkeitsaustausch statt, der die natürlichen Stoßdämpfer gesund hält.
Minimal-invasive Behandlungsmethoden
Menschen mit Rückenschmerzen finden sich häufig einfach mit ihren Schmerzen ab. Denn wie unsere Vorfahren scheuen sie Risiken einer Operation. Was viele nicht wissen: Heutzutage stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl, mit denen Beschwerden schonend gelindert werden können. Häufig helfen konservative Verfahren wie Physiotherapie, die Wirbelsäule wieder zu stabilisieren. Bei Bandscheibenvorfällen oder chronischen Schmerzen kommen minimali-invasive Therapien wie der Mikrolaser in Betracht. Dabei wird über eine Kanüle unter anderem überschüssiges Bandscheibengewebe geschrumpft und schmerzende Nervenfasern ausschaltet.
Zweite Meinung einholen
Patienten sollten zudem bedenken, dass es sich bei Rückenbeschwerden selten um einen Notfall handelt. Wer im Hinblick auf die vorgeschlagene Therapie zögert, sollte die Möglichkeit nutzen, bei einem weiteren Arzt eine zweite Meinung einzuholen. Denn auch das ist nicht mehr wie früher: Patienten sind heute gut informiert und bei der Wahl der Therapien die wichtigsten Partner ihrer Ärzte.